Pavel Kohout
Pavel Kohout wurde am 20.Juli 1928 in Prag geboren. Er studierte Philosophie, war Zeitschriften-, Fernseh- und Rundfunkredakteur sowie kurzfristig (1949-1950) Kulturattaché in Moskau. Seit 1957 widmete er sich ausschließlich der Literatur und hatte als freier Schriftsteller und Regisseur auch im Ausland großen Erfolg.
Kohout war 1968 einer der Wortführer des "Prager Frühlings". 1969 wurde er aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen; danach war er Repressalien ausgesetzt, die sich 1977 noch verstärkten, nachdem er gemeinsam mit Vaclav Havel die Gründungsdokumente der Charta 77 verfasst hat.
Im Herbst 1978 kamen Pavel Kohout und seine Frau Jelena zu einem längeren Aufenthalt nach Wien, das ihnen zur zweiten Heimat wurde, nachdem ihnen 1979 die Rückreise in die Tschechoslowakei verwehrt wurde. In Wien war er unter anderem als Dramaturg am Burgtheater tätig. Seit 1991 lebt und arbeitet Kohout sowohl in Wien als auch in Prag, wo er als Intendant des Deutschen Theaters eine wichtige Funktion im Kulturleben der Stadt bekleidet.
In den letzten Jahren setzt sich der österreichisch- tschechische Doppelstaatsbürger Kohout intensiv für einen Dialog zwischen Österreich und der tschechischen Republik in der Frage der sog. Benesdekrete ein. Das problematische Verhältnis zwischen Tschechen und Sudetendeutschen ist auch das Thema seines Romans "Die lange Welle hinterm Kiel", der am 3. Oktober 2000 im Lesesaal der Wiener Stadt- und Landesbibliothek präsentiert wurde.
Auswahl seiner Werke:
Theaterstücke: |
1955 |
Septembernächte |
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1958 |
So eine Liebe |
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1967 |
August August August |
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1973 |
Krieg im Dritten Stock |
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1978 |
Brand im Souterrain |
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2001 |
Zyanid um Fünf |
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Romane: |
1980 |
Die Einfälle der heiligen Klara |
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1987 |
Wo der Hund begraben liegt |
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1989 |
Tanz- und Liebestunde |
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1990 |
Ende der großen Ferien |
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1992 |
Ich schneie |
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1993 |
Die Henkerin |
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1995 |
Sternstunde der Mörder |
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1998 |
Meine Frau und ihr Mann |
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2000 |
Die lange Welle hinterm Kiel |
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Sonstiges: |
1968 |
Briefe über die Grenze. Versuch eines Ost-West-Dialogs (mit Günter Grass) |
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