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Weise von Liebe und Tod des Cornetts Christoph von Rilke
Autor: Rainer Maria Rilke
Ein junger Mann, aus Langenau (nahe Ulm), zieht in den Krieg gegen die
Türken. Cornett Christoph erlebt den Abschied, will werden wie die alten
Kämpen, verliebt sich in eine "weiße Dame", verschläft das
Trompetensignal, die Burg wird in Brand geschossen und er stirbt mitten
in den Feinden. Zurück bleibt eine weinende Mutter, die anfangs schon
über dessen "never retourn" wusste.
Konzept
Regisseur: Jürgen D. Schirrmacher
Die Weise von Liebe und Tod ist ein weihevolles Symbol des guten,
deutschen Dichters Rilke. Geradezu als Prinzip reiht sich, knapp
zitiert, Bild auf Bild. Nicht epochales eher minimales bringt sich hier
ein, orgastisch komponiert, trotzdem militärisch präzis. Impressionen
steigen auf, verklingen, kommen wieder: "Immer das gleiche Bild, man hat
zwei Augen zuviel"
Nur Eckdaten und Stimmungen treten hervor, scharf beleuchtet von einer
Höhensonne - alles andere bleibt im Schatten.
...wieder nur kleine Bilder: eine Rose, ein Brief, ein heulender Hund -
und "so rinnt die Stunde aus dunklem Wein und tausend Rosen rauschend in
den Traum der Nacht"
Jürgen D. Schirrmacher
Sehr geehrte Damen und Herren,
hier noch ein kleiner Nachtrag zu meiner Rilkevorstellung, die
Zusammensetzung des Ensembles (auch nicht ganz uninteressant): 3
Schauspielerinnen, 1 Schauspielschüler, 1 Diplompädagoge, 1
Computerfachmann, 1 Opelarbeiter, 1 Studienrätin (Co-Regisseurin und
Schauspielerin im Mainzer Unterhaus), 1 Diplompsychologin, 1
Diplomsoziologe/Schauspieler, 3 Jungs (10 (schwerbehindert), 11, 15).
Mitwirkende
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Regisseur:
Uli Wirtz - von Mengden |
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Jerome Abraham
Malte Birkholz
Johannes Kirsch
Stefan Kurz
Sigi Schad
Uli Wirtz-von Mengden
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Gabriele Astheimer
Reta Flütsch
Amie Kölmel
Michael Ruppert
Helmut Schneider
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Beratung und Mitarbeit: Amie Kölmel
Musik: Kasimir von Paszthory
Choreografie: Maureen Wennekers
Bühnenmeister: Dieter Schaffner
Solisten: Ursula Gruß (Rezitation)
Wolfgang Stifter (Klavier)
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Presse
Ralf Hörnig in der Mainzer Allgemeine Zeitung:
Die Schauspielvisionen eines begnadeten Experimentierers der Bühnenkunst
ziehen nun schon seit 10 Jahren ein in steter Erwartung kommunaler
Kulturhappenings lauerndes Bühnenpublikum an.
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Ein lebendiges doch spärliches Bühnenbild, ständig im Wandel durch
Beleuchtungskaskaden und immer mit Blick durch die Videokamera
entfremdet, die zwar am Rande, doch gleichwohl im Mittelpunkt der
punktuellen Ausleuchtung unseres Daseins installiert scheint.
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Man muss den Text von Rilke nicht kennen, die Absicht des
Theaterprojektes unter der Feder eines Jürgen D. Schirrmacher nicht
aufgezeigt bekommen, um mitfühlen, mitleben und erkennen zu können.
Hiltraud Böhm in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:
Die Gruppe hat sich mit ihrem Impresario und Regisseur Jürgen
Schirrmacher in der theaterlosen Landschaft der Mainspitze ein
Stammpublikum erspielt, das keine neue Inszenierung versäumt.
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Für die Rezitation des Textes ist ein ausdrucksstarke Schauspielerin
verpflichtet: Ursula Gruß, für die musikalische Begleitung ein
versierter Pianist: Wolfgang Stifter.
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Das Faszinierende an seinen Produktionen ist der enorme Gehalt an
Phantasie und Kreativität, die er zur Entfaltung bringt, in seiner
Truppe wie in der Wirkung auf das Publikum. Solche Inszenierungen fernab
von jeglicher Bühnenroutine lassen erkennen, woraus der Zauber des
Theaters gemacht ist: aus Schau, Spiel und Kunst.
Walter Kleber in der Frankfurter Rundschau:
Was in knapp 90 Minuten durch den in eine bizarre Bühnenwelt vewandelten
Attich-Schulraum geistert, als Mischug von Persiflage und Satire auf
schwülstiges Pathos, wie da im Allerheiligsten deutscher Literatur
gewütet wird - das verlangt dem Besucher einiges ab.Genüßliches
Zurücklehnen und sich von der Muse küssen lassen ist da nicht! Man wird
zur Anteilnahme und Stellungnahme provoziert....
Insgesamt sicherlich ein ungewöhnliches, aber auch sehenswertes Stück
Markus Kemminer in der Mainzer Rein-Zeitung:
Schirrmacher löste Poetisches in dramatische Bildsequenzen auf, aus dem
duftig bewegt-bewegenden Poem mit seiner typischen spätromantischen
Symbiose aus Lieben und Sterben wurde deftig aktualisiertes Stückwerk.
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Eine Videokamera, Kennzeichen einer sensationsgeilen Postmoderne jagt
nach intensivsten Einstellungen
...
ein anregender , nie langweiliger, oft ansteckend komischer Abend
Fotogalerie
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