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Die bitteren Tränen der Petra von Kant
 
Autor: Reiner Werner Fassbinder
 
Petra von Kant, eine erfolgreiche Modeschöpferin in Bremen, lebt zusammen mit ihrer sklavischen Dienerin Marlene in einem geräumigen Appartement. Ihr erster Mann ist verunglückt, von ihm hat sie eine Tochter Gabriele, von ihrem zweiten hat sie sich scheiden lassen. Sie verliebt sich leidenschaftlich in das Mädchen Karin Thimm und versucht sie mit dem Versprechen, ein Top-Mannequin aus ihr zu machen, an sich zu binden. Karin zieht bei Petra ein und geniesst den Luxus. Aber sie will sich nicht den absoluten Besitzansprüchen der Geliebten unterwerfen. Als Karins Mann unerwartet zurückkehrt, verlässt sie Petra. Diese verzweifelt und leidet exzessive Qualen.
 


 
Konzept
 
Regisseur: Jürgen D. Schirrmacher
 
"Er hat mich verhätscheln wollen, versorgen. Oh ja, er hat sich ernst genommen, gewiß, er hat meine Meinung gelten lassen, trotzdem: er wollte mich ernähren. Auf diesem Umweg stellt sich die Unterdrückung ganz von selber ein Das geht dann so: Ich höre was du sagst, versteh dich auch, doch ...wer verdient das Geld, wer schuftet? Also bitte zweierlei Maß! Ach Liebste."
 
Mit ihrer Liebe zu dem Modell Karin, gespielt von Carine Huber, darf sie weder bei ihrer Freundin Sidonie, gespielt von Reta Flütsch, noch bei ihrer Mutter Valerie, gespielt von Ursula Gruß, noch bei ihrer Tochter Susanne, gespielt von Susanne Steichert, auf Unterstützung, geschweige denn Verständnis hoffen.
 
Ihre Lebensphilospophie bricht zusammen. Sie ist erfolgreich, aber sie zerbricht an nicht erfüllter Liebe. Ihre Homosexualität lässt sie zu Fall bringen. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Marlene, Petras Dienerin, gezeigt.
 
Jürgen D. Schirrmacher


 
Mitwirkende
 
  Regisseur:
Jürgen D. Schirrmacher
 
Elfi Dittrich
 
Ursula Gruß
 
Else Rammelt
 
Stefan Kurz
 
  Reta Flütsch
 
Carine Huber
 
Susanne Steichert
 
 
 

 

 


 
Presse
 
Christoph Lennert, Rüsselsheimer Echo, 29.12.1987:
 
Das Auffälligste an der Gustavsburger Inszenierung ist die Fähigkeit, aus diesen Figuren Menschen werden zu lassen.
 
Die Vorlage kann zu einer Inszenierung verleiten, die dem Publikum etwas zu lachen gibt - die die "anderen" vorzeigt, nicht aber daran erinnert, dass hier auch zutiefst menschliche Verhaltensweisen und Sehnsüchte auf die Bühne gebracht werden. Wie in Gustavsburg gespielt wird, das lässt die Gefahr nicht aufkommen. Schirrmacher und seine Schauspielerinnen entrinnen ihr durchgängig.
 
 
Thomas Peifer: Mainzer Rheinzeitung:
 
Die Gefahr ist groß, dass sich ein Theaterstück, das sich so dicht am Rande des Sozialkitsches bewegt, in eine Wiederaufbereitung von Klischees abstürzt. Die Leistungen der Schauspielerinnen aus der Theaterwerkstatt Mainz, mit denen Schirrmacher die Produktion erarbeitete, bewahren "Petra von Kant" vor diesem Schicksal. Sie schaffen es, Fassbinders vielsagende Kunstfiguren lebendige, persönliche Konturen zu geben.
 
 
Wolfgang Wenzel, Allgemeine Zeitung Mainz:
 
Bei dieser Premiere dürfte wohl endgültig die Geburtsstunde eines kommunalen Theaters geschlagen haben. Wenn die Gemeinde schon über ein "Burgtheater" verfügt, dann muss der Name des Ensembles IGNOUS sein. Die rührige Theatertruppe mit ihrem Regisseur Jürgen D. Schirrmacher brachte metropolitanen Wind in die Kulturprovinz Gustavsburg
 
Was das neu zusammengestellte Ensemble zustande brachte, signalisiert einen Sprung nach vorne. Die IGNOUS-Regie darf sich zugute halten, ein Ensemble zusammengestellt zu haben, bei dem die Rollen den Darstellern wie ins Gesicht geschrieben stehen.
 


 
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